„Die Bibel in den beiden Diktaturen des 20. Jahrhunderts“

Eine Wanderausstellung

Dieser Arbeitskreis hat die Ausstellung zusammengestellt:

  Klaus Michael Kunze, Werdau
  Manfred Elsässer, Schönfels
  Johannes Feige, Glauchau
  Marita Pach, Zwickau
  Cornelia Naumann, Weißbach
  Siegfried Hahn, Zwickau, verstorben am 2. April 2004
  Martin Hahn, Zwickau
  Dr. Georg Effenberger, Lichtentanne
  Dr. Edmund Käbisch, Zwickau
  Christian Siegel, Zwickau
  Winfried Heber, Lichtentanne
  Thomas Riha, Fraureuth
  Elektronischer Fachberater: O.D., Zwickau

Projektbeschreibung

Die Idee einer Bibelausstellung kam vom ehemaligen Bürgermeister Hahn aus Lichtentanne (Landkreis Zwickauer Land). Es gründete sich ein ökumenischer Arbeitskreis, der sich bemühte punktuell die Bedeutung der Bibel für die westsächsische Region aufzuarbeiten. Diese Ausstellung wurde im Jahr 2002 auf der Burg Schönfels gezeigt. Weil ein übergroßer und nicht erwarteter Zuschauerandrang war, hat sich der Arbeitskreis entschlossen, aus der Dokumentation eine Wanderausstellung zu gestalten, um sie an andere Orte zu bringen. Seitdem konnte sie bisher an 25 Orten in Ost- und Westdeutschland gezeigt werden.
Im Jahr 2006 wurde die Dokumentation „Christliches Handeln in der DDR“ mit aufgenommen. Diese Dokumentation war das Ergebnis eines Schülerprojektes vom Clara-Wieck-Gymnasiums Zwickau. Die Schüler hatten unter dem Thema: „Zur Zukunft gehört die Erinnerung“ ein Stück DDR-Heimatgeschichte aufgearbeitet. Sie haben dokumentiert, wie Menschen in der DDR-Zeit von der Bibel inspiriert wurden und Widerstand leisteten. Damals entstanden kirchliche Basisgruppen, die sich für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung einsetzten. Dort lag die Keimzelle zur friedlichen Revolution 1989. Mit dieser Schülerausarbeitung gewinnt die bestehende Ausstellung an Qualität. Es wird daran sichtbar, wie junge Menschen die DDR-Diktatur sehen. Natürlich soll das auch anregen, um andere Schulen zu ermutigen ähnliche Projekte aufzugreifen, damit die jüngste Geschichte aufgearbeitet wird.
Das Hauptaugenmerk der Ausstellung liegt nicht auf dem gedruckten Buch ,,Bibel", sondern wie der Inhalt des Buches Menschen veränderte und damit Geschichte gemacht hat. Ergreifende Lebens- und Glaubenszeugnisse wurden recherchiert und dokumentiert. Es sind Menschen, die versuchten ihr Leben nach den Worten der Bibel auszurichten. Dabei erwiesen sie Glaubensmut und besaßen Zivilcourage, auch wenn sie dafür Verfolgung, Gefängnis oder sogar den Tod erlitten. An diese Menschen wird erinnert, denn sie dürfen nicht vergessen werden. Ihre Namen werden mitunter aus der Anonymität geholt, erhalten ein Gesicht und werden damit gewürdigt. Sie haben Geschichte geschrieben, weil sie christlich-humanistische Werte verteidigt haben. Ihr Glauben und ihr Mut sollten zur Nachfolge anregen. Das ist das Besondere dieser Ausstellung (wahrscheinlich deutschlandweit einmalig), dass so „lebende“ Bibeln öffentlich gemacht werden. Anhand dieser Personen wird konkret und anschaulich die Geschichte der Zwickauer Region lebendig und nachvollziehbar. Der Besucher hat die Möglichkeit sich in diesen Teil Deutschlands hineinzuversetzen.
In der Ausstellung werden auch Blinden-, Computer-, Kinder-, Mikrochip-, Gefängnis- und Lebensbibeln aus der Bevölkerung gezeigt. Eine kleine Bibelauswahl des Bibelsammlers Siegfried Hahn ist zu sehen, denn dadurch wird die Vielfalt der Bibelübersetzungen erkennbar. Die Bedeutung der Thora (hebräische Bibel) wird erklärt, weil zur Pogromnacht 1938 die Zwickauer Thora gerettet wurde. Es wird besonders der Missbrauch der Bibel in den beiden deutschen Diktaturen des 20. Jahrhunderts aufgezeigt. Das eigene Wissen kann über Leseelemente weiter vertieft werden. Weiterhin wird versucht, mit Einsatz vieler Sinnesorgane (multimedial) die Bibel anschaulich zu machen, damit der Besucher etwas von dem Geheimnis dieses Buches erahnt und verändert nach Hause geht.

Die Ausstellung ist nicht ausschließlich für Gläubige konzipiert, sondern für jeden, der sich über die Wirkungszusammenhänge, die in der Bibel ihren Ursprung haben, informieren und sachkundig machen möchte. Sie dokumentiert sehr anschaulich das Leben der Christen in der Nazizeit und der ehemaligen DDR. Somit ist die Ausstellung geeignet für Schulklassen (Deutsch, Geschichte, Gesellschaftskunde, Ethik, Religion...), aber auch für kirchliche Gemeindekreise, Konfirmandengruppen, Kinder, Erwachsene, Eltern, Touristen und alle Interessierte.
Der Arbeitskreis hat sich eine Website eingerichtet: www.bibel-ausstellung-zwickau.de. Da kann mehr über die Entstehung, die Entwicklung, die Pressestimmen und die aktuellen Neuigkeiten der Wanderausstellung erfahren werden.

Trägerkreis: Arbeitskreis „Bibelausstellung“
Anschrift: Dr. Edmund Käbisch, Hölderlinstr. 8, 08056 Zwickau
Tel. 0375/2040565; E-Mail: info@dr-kaebisch.de
Spendenkonto: Sparkasse Zwickau 2301053051; BLZ 87055000

Ausstellungsorte:  

2002
07. September - 17. November - Burg Schönfels mit der Ausstellung „Die Bibel in unserer Region“

Im Jahr der Bibel 2003
14. Januar - 23. Februar - Kirchgemeinde Langenbernsdorf
11. März - 17. April  - im Landgericht Zwickau
26. April - 03. Mai - Bernsdorf, Kreis Glauchau
20. Mai - 06. Juni - Reichenbach Rathaus
12. Juni - 11. Juli - Gößweinstein im Haus des Gastes
13. Juli - 03. August - Waldenburg in der Kirche
06. August - 27. August - Hohenstein-Ernstthal in der Kirche
05. September - 14. September - Schloss Wildenfels
28. September - 05. Oktober - Schul- und Heimatfest Weißbach, Kreis Zwickau
03. Dezember - 19. Dezember - Landratsamt Werdau

2004 Wanderausstellung zum Thema "Bibel in den beiden Diktaturen des 20. Jahrhunderts"
16. Mai bis 27. Juni
Kamenz, Kosterkirche

4. Juli bis 22. August
Herrnhut, Kirche

2. bis 25. September
Münster, Universitätsklinikum

29. September bis 27. Oktober
Leipzig, Archiv Bügerbewegung

31. Oktober bis 8. Januar 2005
Babenhausen, Rathaus


2005
13. Januar bis 3. März
Miesbach, Krankenhaus Agatharied

10. März bis 28. April
Aue, Amtsgericht

4. Mai bis 6. Juni
Hoyerswerda, Schloss

8. Juni bis 1. August
Landgericht Bautzen

2. August bis 25. September
Ö kumenisches Seelsorgezentrum am Universitätsklinikum Dresden

4. Oktober bis 18. November
Landratsamt Darmstadt-Kranichstein


2006
9. Februar bis 17. April
Schloss Wolkenburg

2. Mai bis 6. Juni
Stadtkirche St. Michael Jena

24. Juni
Heimatfest Lichtentanne

13. August bis 28. September
St. Nikolaikirche Cottbus

2. Oktober bis 30. Oktober
Regierungspräsidium Chemnitz


2007
1. März bis 14. April
" AMTOR" Gera

16. April bis 8. Juni
Lukasstiftung (Diakonie) Altenburg

14. Juni bis 19. August
Museum Lichtenstein

14. September bis 7. Oktober
St. Jakobskirche Köthen

8. Oktober bis 4. November
Universitätesbibliothek Passau

2008
27. Februar bis 8. März
Rathaus Reichenbach
Die Ausstellung musste vorzeitig abgebrochen werden. Holm Singer hat über seinen Rechtsanwalt Thomas Höllrich eine Einstweilige Verfügung beim Landgericht Zwickau erwirkt, weil sein Name genannt wurde. Am 22. April 2008 wurde die Verfügung aufgehoben. Seitdem kann der Name Holm Singer in der Ausstellung wieder genannt werden.

14. April
Zwickauer Hilfe Zentrum Wilkau-Haßlau zur Eröffnung der regionalen Dokumentationsstelle

15. April bis 14. Juni
Kulturzentrum "Goldne Sonne" Schneeberg

24. Mai
Stadthalle Zwickau zum CDU-Landesparteitag

16. Juni bis 31. Juli
Außenstelle der BStU-Chemnitz (Birthlerbehörde)

1. bis 30. August
Bürger- und Verwaltungszentrum "Moritzhof" Chemnitz
Zur Eröffnung hat Detlev Hoffmann mit seiner Violine die Vernissage umrahmt. Die Begrüßung nahm der Geschäftsführer vom "Moritzhof" Dr. Dieter Füsslein vor. Die beiden Festansprach hielten Pfarrer i.R. Winfried Amelung und Manfred Elsässer. Die Besinnung mit den Symbolen Stacheldraht, Kerze und Bibel übernahm Pfarrer i.R. Dr. Edmund Käbisch.

4. September bis 4. Oktober
Rathaus Reichenbach mit anschließendem Gesprächsforum

7. bis 8. Oktober 2008
Zivildienstschule Holzen
Neben der Ausstellung wurden Fachvorträgen und Seminaren von Dr. Georg Effenberger       und Dr. Edmund Käbisch durchgeführt.

14. Oktober bis 14. Dezember 2008
in den Verkaufsräumen Teppich Schmidt
Berghausstr. 9, 01662 Meißen
Dr. Georg Effenberger und Dr. Edmund Käbisch eröffneten die Ausstellung mit       Vorträgen.

Presseinformation zur erneuten Ausstellungseröffnung am 4. September 2008 in Reichenbach:
“Für Reichenbach wird es ein kleines historisches Ereignis sein. Die Ausstellung „Christliches Handeln in der DDR“ wird am 4. September 2008, 18.30 Uhr, erneut im Rathaus eröffnet – diesmal komplett und erweitert. Im Jahr 2005 hatten Religionsschüler des Clara-Wieck-Gymnasiums Zwickau begonnen zu dokumentieren, wie in der DDR-Diktatur die Menschenrechte der Glaubens-, Gewissens- und Bekenntnisfreiheit mit Füßen getreten wurden.
Im März musste die Ausstellung entfernt werden. Rechtsanwalt Höllrich hatte eine Einstweilige Verfügung beim Landgericht Zwickau erwirkt, weil sein Mandant Holm Singer, der als IM „Schubert“ für die Stasi gearbeitet hatte, forderte, dass sein Name in der Ausstellung nicht genannt werden sollte. Am 22. April wurde die Einstweilige Verfügung aus formalen Gründen aufgehoben. Die Namen von Mitarbeitern der Stasi dürfen nach dem StUG genannt werden. Seitdem werden wieder in der Ausstellung die Stasi-Mitarbeiter ohne Anonymisierungen oder Schwärzungen dokumentiert. Die Tatsachen der Menschenrechtsverletzungen sollten verheimlicht, verschwiegen und vertuscht werden.
Am 4. September werden auch die Ergebnisse der neusten Recherchen aufgenommen, wie z.B. dass Holm Singer sich das Vertrauen von Sabine Popp erschlich und sie an die Stasi verriet. Sie hatte über zwei Jahre Losungen auf  Straßen und Mauern angebraucht wie „Russen raus“, „Wiedervereinigung“, „Mauer weg“, „Freiheit statt Sozialismus“. Die DDR-Staatsorgane verfolgten diese Meinungsäußerungen als „staatsfeindliche Hetze“. Die Folge des Verrates war: sie geriet in die Fänge der Stasi und wurden dann zu fünf Jahren Haft verurteilt. Weiterhin regte Singer nach der Verhaftung an, dass weitere Jugendliche schwere kriminelle Handlung begehen sollten. Das geschah im Auftrag der Stasi, um den Verdacht seines Verrates zu beseitigen.
Nach der Ausstellungseröffnung wird um 19 Uhr ein Gesprächsforum unter dem Thema „Erinnern, statt verschweigen, verdrängen, verleumden" stattfinden. Im Mittelpunkt dieses Abends sollen die Reichenbacher Ereignisse und Erkenntnisse des letzten halben Jahres der Öffentlichkeit vorgelegt und darüber diskutiert werden. Es soll bewusst und erörtert werden, dass jeder Bürger im Rechtsstaat die Möglichkeit hat, sich ungestraft für Freiheit, Gerechtigkeit, Toleranz und Bewahrung der Menschenrechte einzusetzen. In der Auseinandersetzung liegt die Chance, die Demokratie zu erhalten und dass Wege gefunden werden, damit nie mehr ähnliche Verhältnisse entstehen wie in den beiden Diktaturen des 20. Jahrhunderts.
Die Veranstaltung wird von der BStU-Chemnitz, der Sächsischen Landeszentrale für politische Bildung, Zwickauer Hilfe Zentrum (ZHZ) und von WEITERDENKEN – Heinrich Böll Stiftung Sachsen getragen und verantwortet.“



Presseerklärung fürs Landratsamt Werdau im Jahr 2003

Presseerklärung und Information auch für Schulen, Kirchen, Fraktionen, Verbände, Bundestags- und Landtagsabgeordnete...

2003 - das Jahr der Bibel

Der Arbeitskreis hat punktuell die Bedeutung der Bibel für die westsächsische Region aufgearbeitet. Sie ist in der Wanderausstellung ,,Die Bibel in der Region Zwickau - von der Mini- zur Multimediabibel -" zu sehen, die sich vom 3. bis zum 19. Dezember 2003 im Landratsamt Werdau, (Königswalder Str. 18) befindet. Die Ausstellungseröffnung wird am Mittwoch, dem 03.12.2003, um 13 Uhr durch Landrat Otto und im Beisein des Kreistages aus Miesbach (Partnerlandkreis) vorgenommen. Die Vernissage wird durch die Kreismusikschule Werdau musikalisch umrahmt und mit einem Vortrag "Diktatur kontra Bibel - Widerstand in den beiden Diktaturen des 20. Jahrhunderts" durch den Zeitzeugen Hansjörg Weigel aktualisiert.

Das Hauptaugenmerk der Ausstellung liegt nicht allein auf dem Buch ,,Bibel", sondern wie der Inhalt des Buches Menschen verändert hat und damit Geschichte machte. Ergreifende Lebens- und Glaubenszeugnisse wurden recherchiert und dokumentiert. Es sind Menschen, die seit der Christianisierung versuchten, ihr Leben nach den Worten der Bibel auszurichten. Dabei erwiesen sie Glaubensmut und besaßen Zivilcourage, auch wenn sie dafür Verfolgung oder sogar den Tod erlitten. An diese Menschen wird erinnert, denn sie dürfen nicht vergessen werden. Sie werden aus der Anonymität geholt, erhalten ein Gesicht und erfahren Würdigung. Ihr Glauben und Leben kann zur Nachfolge anregen. Das ist das Besondere dieser Ausstellung (wahrscheinlich deutschlandweit einmalig), dass so "lebende" Bibeln öffentlich gemacht werden. Anhand dieser Personen wird konkret und anschaulich die Geschichte der Region lebendig.

In der Ausstellung sind mittelalterliche Bibeln, Blinden-, Computer-, Kinder-, Mikrochip-, Gefängnis- und Lebensbibeln aus der Bevölkerung zu sehen. Die Vielfalt der Bibelübersetzungen wird angedeutet und die Bedeutung der Tora (hebräische Bibel) erklärt. Es wird auch der Missbrauch der Bibel mit erwähnt. Das Wissen kann über Leseelemente weiter vertieft werden. Es wird versucht, mit Einsatz vieler Sinnesorgane (multimedial) die Bibel anschaulich zu machen, damit der Besucher etwas von dem Geheimnis dieses Buches erahnt und verändert nach Hause geht. Neben den Bibeln und Lebensbiografien werden Werke der christlichen Künstler Johannes Feige (Glauchau) und Christian Siegel (Zwickau) ausgestellt. An den Grafiken, Holzschnitten und Plastiken wird erkennbar, wie die biblische Botschaft über Kunstwerke verkündigt wird.

Die Ausstellung ist nicht ausschließlich für Gläubige konzipiert, sondern für jeden, der sich über Wirkungs-zusammenhänge, die in der Bibel ihren Ursprung haben, informieren und sachkundig machen will. Sie dokumentiert auch das Leben der Christen in der Nazizeit und der ehemaligen DDR. Somit ist die Ausstellung geeignet für Schulklassen (Deutsch, Geschichte, Gesellschaftskunde, Ethik, Religion...), aber auch für kirchliche Gemeindekreise, Kinder, Erwachsene, Eltern, Touristen und alle Interessierte.

Der Arbeitskreis hat sich eine Website eingerichtet: www.bibel-ausstellung-zwickau.de. Da kann mehr über die Entstehung, die Entwicklung, die Pressestimmen und die aktuellen Neuigkeiten der Wanderausstellung erfahren werden.